E-Bike Erlebnistour
Crailsheim Jagsttal - Lauda Taubertal

Text & Fotos: Erhard Mott

Teilnehmer

TeilnehmerErhard MottGünter Appel
E-Bike ModelleRiese und Müller Supercharger2 Rohloff »Riese und Müller Nevo Enviolo / NuVinci »
  • Gesamtstrecke: 90 km
  • Geamthöhenmeter: ca.750 hm
  • Start: Lauda mit dem Zug nach Crailsheim
  • Strecke: Crailsheim - Dörzbach - Bad Mergentheim - Lauda

Test E-Bike
Riese und Müller Supercharger2 Rohloff

Technische Daten:

  • BOSCH Performance Line CX Gen.4 85 Nm
  • BOSCH DualBattery 1250 Wh
  • Nyon Display
  • Rohloff E-14 Nabenschaltung
  • Gates Zahnriemen
  • Scheibenbremsen Magura MT4/MT5 180 mm
  • Schwalbe Super Moto-X 62-584

Fahreindrücke:

  • extrem starker BOSCH Motor, ideal um sich auch mal bergauf zu schonen
  • Dualbattery mit 1250 Wh war noch zu 62% voll, obwohl ca. 750 hm und viel in Turbo und Sport Modus gefahren
  • Das BOSCH Nyon Display zeigt permanent die gefahrene Strecke und die noch mögliche Fahrstrecke mit der aktuellen Akkuladung auf. Sehr übersichtlich!
  • Die Rohloff Schaltung E-14 ist die optimale Schaltung in diesem Trekking E-Bike
  • Die starken Magura Scheibenbremsen sind hervorragend dosierbar
  • Problemlose Höchstgeschwindigkeit bei 63 km/h, fährt so sicher wie ein Motorrad
  • asugezeichnete Sitzposition
  • Originalsattel wird nach 50 km unbequem
  • Die KlickFix Halterung am Frontgepäckträger hat gefehlt, umständliches Entnehnem meiner Kamera. Wird sofort im Geschäft wieder angeschraubt

Alle Infos Riese und Müller Supercharger2 »

Die Strecke

GPX Daten zum Download

01 Crailsheim -> Mistlau

In der Nacht vor der Tour schlief ich nach einem üppigen Abendessen mit Waldmeisterbowle sehr unruhig. Am frühen Morgen ging es vorne und hinten raus. Schwäche, Gliederschmerzen. Soll ich Günter absagen, bei dem gigantisch schönen Wetter?

Ich reiße mich zusammen, ab gehts zum Bahnhof. Ein alter Schulkamerad schenkt mir am Automaten eine Maske (an die habe ich mich noch immer nicht gewöhnt). Günter kommt, Zug kommt, einsteigen, los gehts.

In Crailsheim ist es schon richtig warm, der erste Sommertag des Jahres 2021. Am Jagstsprung des Raubritters Eppelein beim Beierlesstein machen wir Halt, lesen die Geschichte auf der Infotafel und vermuten, dass sie nicht wahr sein kann. Wir ziehen unsere Jacken und langen Hosen aus und weiter geht die Fahrt.

Einige Kilometer weiter entdecken wir einen alten Steinbruch. Die beiden Naturfreunde, Nabumitglied Erhard und Biologe Günter, untersuchen das Gelände. Mit ganz viel Fleiß und Liebe wurde auf diesem riesigen Terrain dutzende Tümpel ausgehoben. Langsam siedeln sich Amphibien an. Am hinteren See gleitet ein Wal von einem Karpfen durchs glasklare Wasser.  

In Mistlau bekommen wir den Schlüssel zur Nikolauskirche. Beeindruckende Fresken und schön kühl ist es in der Kirche! Dass der Heilige Nikolaus auch noch der Schutzpatron der Kaufleute ist, wusste ich bis jetzt noch nicht. Verstehe aber nun, warum ich mich bis heute als Nikolaus verkleide, für meine Enkele.

02 Mistlau -> Kirchberg

Am Ortsausgang veranstaltet man am alten Quellhof Abenteuerfreizeiten. Denn sonst gäbe es dort bestimmt keine Jurte.

Wenn man sich dann Kirchberg nähert, bietet der Blick auf dem Radweg in Richtung Kirchberg ein einmaliges Panorama! Der alte überdachte Holzsteg ist nicht nur ein schönes Motiv, er ist auch noch praktisch! Wir machen Mittagspause im Kirchberger Schlossgarten bei einem geteilten Apfel und einem Butterbrot. Die Gastronomien dürfen ja nicht aufmachen, denn sonst würden wir alle an Corona sterben...

03 Kirchberg -> Langenburg

Der Radweg verläuft von Kirchberg nicht an der Jagst entlang, sondern geht über die Höhe. Die Wasservorräte gehen zu neige, gottseidank gibt es noch Dorfbrunnen. Man muss sich lediglich über die Schilder "kein Trinkwasser" hinwegsetzen.

Günter macht den Vorschlag, im Morsteiner Schloss einen Besuch abzustatten. Denn das Schloss hat der Mann der Freundin einer Bekannten aus Karlsruhe gekauft. Günter weis leider nicht den Namen der Schlossherrin... Wir kommen am Burgtor an, es gibt keine Glocke. Ich fotografiere ein wenig und dokumentiere zufällig, wie der kleine bellende Waldi aus dem Tor entwischt und Günter noch unbekümmert sich Eintritt verschafft. Leider habe ich es versäumt festzuhalten, wie der Gutsverwalter den Günter wieder rauswarf!

04 Kleinhürden
Dort gibt es noch die guten Dinge!

(frei nach Manufactum)

Der Radweg führt vor Langenburg bei Kleinhürden über die Jagst. Auf der Brücke werden wir von einer Stuhlgalerie empfangen. Während Günter weiter radelt, haue ich die Notbremse rein! So viele skurrile Motive auf einem Haufen findet man selten, oder? 

05 Langenburg -> Dörzbach

Leider können wir Langenburg nicht besuchen. Denn die Zeit läuft uns davon und bei meinem angeschlagenem Zustand sehne ich mich immer mehr nach einem Bett. Und noch ist die Hälfte kaum geschafft. In Unterregenbach gäbe es gleich neben der Krypta Eis vom Hofladen, vertrag ich jetzt nicht. Doch weiter unten im Dorf lockt mich der alte Daimler an wie das Licht die "Motte". Welch eine schöne Technik, vor allem die analogen Instrumente. Denn der Mensch ist analog, digitale Technik verändert unser Wesen zusehends, schauen Sie sich mal um! Wer grüßt SIE noch auf der Straße? 

(wir werden vom Daimler Fahrer beim nächste Mal zu einem Hoheloher Mouschd eingeladen)

Meine Wahrnehmung für die schöne Umgebung nimmt immer mehr ab. Zum Fotografieren absteigen bin ich mittlerweile zu schwach. An Bärlauchwäldern vorbei führt die Nachhausestrecke nach Dörzbach. Wir nehmen einen Weg rechter Seite der Jagst, Blick zur Wendelinkapelle und machen die letzte Rast an einer ausgetrockneten Kneippanlage. 

06 Dörzbach -> Lauda

Mit Turbo Unterstützung überwinde ich den Höhenzug, der das Taubertal vom Jagsttal trennt. In Bad Mergentheim wären wir wohl noch kurz eingekehrt, aber das Deutschordensstädtchen ist nahezu "ausgestorben". Wir könnten uns aber noch testen lassen. 

Nach einem großartigen Tag kommen wir zurück nach Lauda, ich esse auf was da ist und falle totmüd ins Bett. Amen.